Erste Meilensteine und Signalwirkungen in der Krypto-Szene

JP Morgan, dessen CEO vor 2 Jahren noch zu einem der vehementesten Kritiker von Krypto-Währungen („Betrug“) gehörte, führt einen eigenen Stable Coin ein. Die deutsche Aufsichtsbehörde BaFin, einer der strengsten Finanzaufsichtsbehörden der Welt, genehmigt den ersten Prospekt für virtuelle Wertpapiere für ein sogenanntes Security Token Offering („STO“) des Berliner Krypto Start-ups Bitbond. Etablierte Marktteilnehmer wie die Landesbank Baden-Württemberg oder die Commerzbank berichten über wesentliche Fortschritte bei ihren Bemühungen um die Adaption der Blockchain-Technologie bei Wertpapieren und im Währungsbereich. Und die Aufzählung ließe sich beliebig fortsetzen. 

Letztlich geht es um die „Tokenisierung von Vermögenswerten“, also den Transfer von Eigentums- und Beteiligungsrechten über das Internet in digitaler Form, wobei diese Verträge („Token“) in dezentralen und verschlüsselten Datenbanken („Blockchains“) abgespeichert werden. 

Gesetzgeber wie Luxemburg und Liechtenstein machen Druck, um europaübergreifende Rechtssicherheit für STOs zu schaffen. Und selbst der deutsche Gesetzgeber will Deutschland zum Vorzeigestandort für dezentrale Datenbanktechniken machen, die auch hinter Kryptowährungen wie Bitcoin steht.

Denn entscheidend neben der Bewältigung von hochkomplexen technologischen Aspekten (sichere Verwahrung, Kundenidentität, Schnelligkeit, Energieeffizienz) sind Fragen der Rechtssicherheit, wie z.B. die Tokenklassifikation, Urheber- und Datenschutzrechte, Verbriefungsformen, Besteuerung…etc.

Und auch, wenn sich hier erst der zaghafte Beginn eines neuen Megatrends abzeichnet, der ganze etablierte Branchen auf den Kopf stellen und neue Geschäftsmodelle hervorbringen wird. Eines wird deutlich: Krypto ist keineswegs tot, sondern quicklebendig und entwickelt sich in neuen Spielarten rasant weiter.