Das kanadische Haushaltsbudget 2023-2024 wurde-insbesondere nach dem kürzlich erfolgten Besuch des amerikanischen Präsidenten in Kanada offenbar nochmals aufgeschnürt. Ähnlich wie bei dem US- „Inflation Reduction Act“ soll die Entwicklung und Verbreitung klimafreundlicher Technologien durch gezielte Steuernachlässe und Förderprogramme vorangetrieben werden. Die Rede ist von Steuererleichterungen in Höhe von 80 Milliarden kanadischer Dollar für grüne Initiativen in den nächsten zehn Jahren. Ein wichtiger Schritt für Kanada, um das Ziel der Netto-Null-Emissionen zu erreichen und erfolgreich im Marktwettbewerb für saubere Energie zu bestehen. Allerdings auch die Erkenntnis, dass sich beide Länder im Rahmen ihrer bereits bestehenden starken wirtschaftlichen Verflechtung auch im weltweiten ‚Subventionierungswettlauf“ zusammentun.
Obwohl einige Punkte von dem amerikanischen Gesetz kopiert scheinen, gibt es wichtige Unterschiede. So fokussiert sich Kanada gezielter auf die Förderung nachhaltiger und effizienterer Technologien:
- Zusätzlich zu langfristigen “Carbon contracts”, die Firmen mit geringem Treibhausgasausstoß höhere Zuschüsse zusichern, soll die Bürokratie und Projektförderung im Bereich sauberer Energie abgebaut bzw. beschleunigt werden
- Gezielte Steuernachlässe gibt es im Bereich sauberer, erneuerbarer und nuklearer Energie sowie Elektroauto-Technologie und beim nachhaltigem Rohstoffabbau (bis zu 30% Steuernachlass)
- Der Haushaltsplan beinhaltet zudem Maßnahmen zur Inflationsbekämpfung, Investitionen ins Gesundheitswesen und Unterstützung für kanadische Haushalte mit niedrigem Einkommen in Höhe von ca. 36 Milliarden Dollar in den nächsten sechs Jahren.
Trotz dieser umfangreichen Investitionen soll das gesamtstaatliche Defizit über die nächsten 5 Jahre weiter abgebaut werden. Kanada hat jetzt schon das niedrigste Defizit aller G7-Länder (sowohl absolut als auch als Prozentanteil des BIP) und plant, in 5 Jahren ein „balanced budget“ zu erreichen: