Wie erwartet hat der Rat der kanadischen Zentralbank („Bank of Canada“) gestern dafür gestimmt, den Leitzins im Rahmen einer dritten Erhöhung in diesem Jahr um 0,5% - Prozentpunkte anzuheben.
Vorsichtig sind die Anleger in das neue Börsenjahr gestartet. Hohe Inflationszahlen in den USA, ein stärker als erwarteter Liquiditätsentzug durch Halbierung der Anleihenkäufe durch die US-Notenbank und nicht zuletzt Pandemieschlagzeilen bremsen die Kauflust.
Angesichts des zunehmenden Inflationsdrucks werden von den Zentralbanken (insbesondere den USA und Kanada) eine weitere Rücknahme der geldpolitischen Pandemie-Anreize und mittelfristig weitere Zinsanhebungen erwartet.
Nach den enormen Kurssteigerungen stehen die Börsenampeln auf gelb-rot. Und das nicht, weil statistisch gesehen nun die tendenziell eher schwachen Börsenmonate vor uns liegen.
Die Börsen sind nervös und die Anzahl und Intensität der Schwankungen steigen. Jüngster Verkaufsauslöser war der Anstieg der amerikanischen Verbraucherpreise im April um 4,2% (i. Vgl. z. Vorjahresmonat), der höchste seit 39 Jahren.
Wie kaum ein anderes Industrieland profitiert Kanada von der bereits seit über sechs Monate andauernden Rallye bei Rohstoffen, die von einigen Experten als der Beginn eines bevorstehenden „Rohstoff-Superzyklus“ angesehen wird.
Kanadas Wirtschaft, die 2020 noch um ca. 5,4% geschrumpft ist, zeigt überraschende Stärke, da u.a. die Unternehmen in Erwartung einer starken Erholung in diesem Jahr ihre Lagerbestände massiv aufgestockt haben.
Stark sind die Kapitalmärkte in das neue Jahrzehnt gestartet. Ein neuer US-Präsident verbreitet Optimismus und verfügt über ein relativ hohes Gestaltungspotenzial, innen- wie außenpolitisch.